Als ich meine Opti MB4 aufgestellt habe, hatte ich die Säule mit Hasbergfolie unter gelegt bis sie gerade stand, mit dem Plan irgendwann in der Zukunft die Geschichte ordentlich mit Diamant DHW abzuformen.
Der Nachteil am Unterlegen ist die geringe Steifigkeit der Trennstelle zwischen Säule und Maschinenfuß – Besser wäre eine geschabte Fläche, im Idealfall hat man einen Voll flächigen Verguss zwischen beiden Flächen.
Die Schwachstelle der Unterlegten Säule wollte ich endlich loswerden, deswegen habe ich jetzt das Thema angegangen.
Kurze Beschreibung von DHW:
Dabei handelt es sich um ein gefülltes Gießharz das in der Welt des echten Maschinenbaus verwendet wird die Verbindungsstellen zwischen Maschinenteilen zu vergießen. Dabei geht man in der Regel so vor, dass man die Teile zueinander ausrichtet und anschließend das Harz injiziert wird. Nach dem aushärten des Harzes hat man eine solide, flächige Auflage.
Diamant Polymer DHW
Es gibt auch ein Video in dem ich die Vorgehensweise beschreibe und zeige(Englischsprachig):
Tramming a milling machine with epoxy
Zuerst wurde der Fräskopf unter gebaut, die Säulenschrauben gelöst (Nicht ganz entfernt, man will ja nicht dass einem die ganze Säule samt Kopf wegrutscht.):
Hinten an der Säule habe ich noch einen Holzkeil beigegeben, nachdem der Spalt nach hinten recht Eng wurde:
Hier sieht man noch die Stücke Fühlerlehrenband mit denen die Säule vorher ausgerichtet war:
Zwei Probepackungen Diamant DHW Justierbelag „Flüssig“, nächstes mal würde ich unbedingt eine der zäheren Varianten nehmen:
Die Säule liegt außen auf zwei Flanschflächen auf, der Mittelbereich ist ausgespart. Hier muss man einen Weg finden dass das Harz nicht versickert. Beispielsweise wäre es denkbar vor dem Zusammenbau eine Silikonraupe zu legen. Das habe ich natürlich nicht gemacht, deswegen habe ich Schaumstoffschnur genommen, die ich mit einem Stahllineal einschieben konnte. Die Schnur ist aus dem Fliesenlegerbedarf, normal kommt die in zu breite/tiefe Fugen, damit man nicht unendlich viel Silikon rein pumpen muss…
Hier sieht man die eingelegte Schaumstoffschnur:
Der Plan ist folgender:
Sieht danach so aus, das überschüssige Harz kann man danach einfach mit einem Schraubendreher abstoßen, das haftet nicht besonders gut.
Zum Ausrichten der Säule hab ich meinen großen Kontroll-Flachwinkel in X und Y Orientierung mehrfach abgekurbelt (Messlänge 150mm). Ein Granitnormal wäre toll, aber der Flachwinkel reicht völlig.
Anschließend habe ich noch Sicherheitshalber den Tisch ausgekreiselt, um zu sehen ob alles Plausibel zueinander ist.
Das Harz braucht etwa 24 Stunden bis es vollständig ausgehärtet und belastbar ist. Nach dieser Zeit konnten die Schrauben endgültig angezogen werden. Was dabei direkt aufgefallen ist, ist die Tatsache dass sich das anziehen der Schrauben nicht mehr angefühlt hat als würde eine Tellerfeder unter dem Schraubenkopf liegen.
Danach habe ich die Ausrichtung der Säule und des Kopfes noch einmal neu vermessen - Hier die Ausrichtung der Säule in X und Y Richtung, jeweils besser als 2/100mm auf 100mm
Was mir wichtiger ist, ist die Ausrichtung des Kopfes selbst, die Pinole ist in X und Y Richtung besser 0,01mm auf 200mm Messweg rechtwinklig:
Für mich was die Arbeit sehr erfolgreich, ich erwarte von dem DHW dass sich die Lage der Säule zukünftig nicht mehr ändert, ausserdem sollte sich die Steifigkeit der Maschine positiv verändert haben.