Die Original Klemmung der Pinole ist an dieser Maschine mit zwei Klemmsteinen gelöst, die mit einer Schraube zusammengezogen werden und so die Pinole festhalten. Dadurch das die Klemmsteine stark außermittig liegen, neigt die Klemmung dazu, die Lage der Pinole zu verschieben, wenn sie angezogen wird.
Die meiner Meinung nach bessere Art, die Pinole zu klemmen, ist ein geschlitzer Klemmring.
Für den Umbau habe ich zuerst den Klemmring aus Grauguss GG25 angefertigt.
Der Großteil des Materials wurde mit einem Planstechmeissel entfernt. Um die Stechtiefe gering zu halten, wurde von zwei Seiten eingestochen. Beim Ausstechen von Materialkernen kann es leicht dazu kommen, dass der ausgestochene Kern sich zwischen Bohrung und Drehstahl verklemmt, deswegen lasse ich dabei etwa 0,5-1mm Material stehen und entferne den Kern außerhalb der Maschine (Ausspannen!) mit einem Hammer.
Die restliche Dreharbeit an dem Klemmring ist problemlos, das einzig kritische Maß ist der Innendurchmesser - Für den Innendurchmesser habe ich das Maß der Pinole mit einer Bügelmessschraube abgenommen und mit dem Endmaßhalter und entsprechenden Schnäbeln eine Maßverkörperung zusammengestellt.
Anschließend wird der Ring auf der Fräsmaschine gebohrt:
In einer zweiten Aufspannung wird die Klemmbohrung eingebracht und die Schlitze gesägt:
Der fertige Klemmring, in die gesägten Nuten habe ich noch O-Ring Schnur eingepresst. Diese verhindert, das Staub und Späne eindringen können. Im zweiten Foto erkennt man auch die Ringnut und die Ölbohrung, um die Pinolenklemmung später an die Zentralschmierung anschließen zu können.
So sieht der Klemmring auf der Pinole aus:
Am Gussteil des Fräskopfes muss der angegossene Absatz entfernt werden. Die vernünftige Lösung wäre, den Kopf zu nehmen und auf einer großen Fräsmaschine zu bearbeiten. Oder man nimmt einen Oberfräsmotor, eine große Stahlplatte und einen 43mm Eurohalsadapter und lässt die Maschine sich selbst kleinfräsen. Mit einem 6mm VHM Schruppfräser bei knapp 20000U/min ging das relativ gut.
Anschließend werden die Bohrungen vom Klemmring auf den Spindelkopf übertragen, abgebohrt und der Klemmring verschraubt.
Das Fazit? Sehr nützlicher Umbau, die neue Klemmung funktioniert ausgezeichnet und ändert die Lage der Pinole weniger als 0,01mm. Durch die angeschlossene Zentralklemmung ist die Pinole außerdem dauerhaft geschmiert und Staub der seinen weg auf die Pinole findet, wird vom Öl ausgeschwemmt.