Auf Cnc Fräsmaschinen mit einer schnelllaufenden Spindel ist das Herstellen von Gewinden oft ein Problem - Die Spindeln haben zu wenig Drehmoment und keinen Drehgeber, der für Spindelsynchrones Gewindebohren notwendig ist.
Eine gute Alternative dazu ist das Gewindefräsen: Dabei wird die Gewindespirale mit einem Formwerkzeug abgefahren, im einfachstem Fall sieht der Gewindefräser aus wie ein T-Nutenfräser mit 60° Winkel aus. Oft wird diese Form auch Gewindewirbler genannt.
Mit einer Werkzeugschleifmaschine lässt sich so ein Werkzeug relativ einfach komplett herstellen. Angefangen habe ich mit einem 10mm Hartmetalldrehling und einen Hals von 6mm Durchmesser über eine Länge von 20mm angeschliffen - In dem Zustand könnte man auch einen T-Nutenfräser oder einen Schwalbenschwanzfräser draus schleifen.
Ich habe mich für einen Dreischneider entschieden und die Spannuten schräg zur Längsachse eingeschliffen. Der Spanwinkel ist dabei 0°. Durch die schräge Spannut fällt das Problem weg, das man in den Teilkopf schleift oder eine winzige Schleifscheibe benutzen muss.
Anschließend wird an jede der 3 Schneiden der 30° Winkel angeschliffen, mit 15° Freiwinkel (Eine Fläche reicht hier) angeschliffen - In der Aufspannung die hintere Schneide:
Die Messuhr prüft ob der Freischliff ausreichend ist - Die Schneidkante muss der höchste Punkt sein, alles dahinter muss tiefer liegen.
Die S1 ist eine unglaublich flexible Maschine, mit der sich sehr viele Probleme lösen lassen.
Der fertige Fräser, neben einem Frässtichel für Gewinde - Beide Werkzeuge erfüllen den gleichen Zweck, allerdings ist der Stichel in diesem Fall HSS, der Gewindefräser aus Hartmetall - Demzufolge ist der Fräser steifer, kann mit höherer Schnittgeschwindigkeit genutzt werden und durch die drei Schneiden mit größerem Vorschub gefahren werden.
Das geschliffene Werkzeug funktioniert ausgezeichnet.