Präzises Messen von Fasen
Das präzise Messen einer Fase ist nicht oft nötig - In vielen Fällen, reicht es aus wenn die Fase nach Skalenring/Digitalanzeige gedreht/gefräst wird.
In einigen Fällen kann es aber notwendig sein, die Fasenbreite sehr genau zu bestimmen – Hierfür gibt es spezielle Messschieber und Messuhren, allerdings kann man sich auch mit Hausmitteln sehr gut behelfen. Alles was notwendig ist, ist eine Messuhr, eine Metallklotz mit mindestens einer ebenen Fläche (Parallelleiste, Endmaß, o.Ä.) und einen möglichst geschliffenen Metallstift mit bekanntem Durchmesser. Zum Messen wird der Hilfsklotz gegen die Fläche, die an die Fase angrenzt, angedrückt und der Stift in die dadurch entstandene V-Nut gelegt. Der Durchmesser des Stifts sollte so gewählt sein, das er unterhalb der Werkstückoberfläche liegt, das erleichtert das Messen.
Anschließend wird die der Abstand Werkstückoberfläche bis Oberseite Stift gemessen. Das kann im einfachsten Fall mit dem Tiefenmaß eines Messschiebers geschehen. Besser ist eine Tiefenmessuhr oder Tiefenmessschraube geeignet. Mit diesem gemessenen Tiefenmaß und dem Durchmesser des Stiftes kann nun die Fasenbreite errechnet werden. Fasenbreite = (Durchmesser / ( 2 – Wurzel(2) )) + Tiefenmaß
Achtung: Nur für Fasen mit 45° Gültig!
Hier ist die Herleitung für diese Formel:
Diese Methode ist für die schnelle, genaue Messung von Fasen ungeeignet, auch an Rundteilen funktioniert sie nur eingeschränkt. Aus diesen Überlegungen heraus ist das Fas-O-Meter entstanden:
Praktisch handelt es sich dabei um eine Messuhr, einer Messbrücke und eine spezielle Messspitze. Die Messspitze hat einen Führungszapfen und einen Einstich – Der kleinste Durchmesser der Fase ist gleich des Durchmessers des Führungszapfens. Der Einstich zwischen Führungszapfen und Fase ist zum einen wichtig für die Kalibrierung des Messgeräts, zum anderen als Schleiffreistich gedacht.
Kalibriert wird das Messgerät durch einlegen eines Endmaßes in den Freistich der Messspitze und gleichzeitiges andrücken des Endmaßes an der Fußfläche der Messbrücke – Anschließend Nullsetzen der Messuhr.
Zum Messen wird die Fußfläche der Messbrücke und der Führungszapfen der Messspitze gleichzeitig mit dem Werkstück in Kontakt gebracht – Die Fasenbreite kann direkt an der Uhr abgelesen werden: