Fräsmaschine Optimum MB4

Nachdem ich meine umgebaute Deckel G2 Cnc Fräsmaschine verkauft hatte war ich auf der Suche nach einer geeigneten konventionellen Fräsmaschine.

Eine Industriemaschine war nahezu von Anfang an aus dem Rennen:

  • Kellerwerkstatt mit Zugang über eine Treppe mit 180° Knick
  • Ich wollte keine Maschine bei der mich ein Getriebe- oder Spindellagerschaden an den Rand des Ruins treibt (Fp1...)
  • An einer Maschine Fernöstlicher Herkunft habe ich keinerlei Skrupel zu bohren, Flächen nachzuarbeiten oder sonstwas - Siehe meine Drehmaschine
  • Mein Lastenheft damals war:

  • Getriebe: wichtiger Punkt, das hat mich bei der Cnc oft genervt, wenn man mit Scheibenfräsern oder Sägeblättern gearbeitet hat, konnte man die Spindel spielend leicht abwürgen wenn man nicht aufgepasst hat (Das war dem Schnelllaufkopf mit Riementrieb geschuldet)
  • Min. 400mm in X Verfahrweg
  • Sk30 oder Mk4: Beides ist von der Stabilität her zu vergleichen, der freie Durchmesser vor der Spindelnase ist bei beiden Aufnahmen gleich groß. Die Auswahl an Werkzeugen mit SK30 ist größer, dafür brauchen Mk4 Aufnahmen deutlich weniger Luft in Z.
  • Bohrpinole zum Bohren(ach!) und Gewindeschneiden
  • Fräsleistung ähnlich meiner ehemaligen Cnc: Ich arbeite überwiegend mit VHM Schaftfräsern unter 10mm in Stahl. Das muss eine Maschine bei mir mit normalen Schnittwerten schaffen ohne sich besonders anzustrengen oder das Werkzeug zu Tode zu vibrieren.
  • Zerlegbar in Brocken die grade noch mit zwei Personen handzuhaben sind
  • Und bei was bin ich am Ende gelandet? Bei einer F45 wie sie jeder Maschinenhändler sder etwas auf sich hält im Sortiment hat.

    Bei einem Bekannten konnte ich auf einer Artec F45 probefräsen und war angenehm überrascht - 6mm VHM Fräser im Vollschnitt mit 10mm Schnitttiefe war absolut kein Problem, das lief sehr, sehr ruhig, ebenso Versuche in Werkzeugstahl, Baustahl und Grauguss, mit Walzenstirnfräsern, Kernbohrern und Scheibenfräsern - Grade beim 5mm breiten geradeverzahnten Scheibenfräser hatte ich starke Bedenken, aber die F45 gibt sich Mühe wie eine echte Fräsmaschine zu wirken.

    Welche Maschinen schnell rausgefallen sind:

  • Opti BF30: An der unteren Gewichtsgrenze, zu kleine Spreizung des Getriebes für kleine Drehzahlen, sehr teuer
  • Opti BF46: Sicher eine tolle Maschine, scheint auf den alten(!) RF45 Gussteilen zu basieren, sieht man am deutlich größerem Schwenkflansch für die Spindel. Aber Preislich absolut nicht im Rahmen.
  • F45 von Kami: Sk30, aber uninteressant im Bezug auf Speditionskosten
  • F45 von Holzmann: Mk4 mit M12 Anzugsstange(!?), uninteressant
  • 626 Turret mill von Warco: Interessante Maschine, quasi eine Mini-Bridgeport, allerdings nur mit Mk3 oder R8 und relativ kleinen Wegen. Auf Anfrage sehr angemessene Speditionskosten nach Deutschland. Kein Getriebe.
  • Opti WF20: Interessante Konsolenfräsmaschine, wird leider nicht mehr gebaut, ist vermutlich ein Klon der späten, eckigen Aciera F1 und der Technika UF280, sehr teuer
  • Ich bin am Ende tatsächlich bei einer Optimum MB4 gelandet - In Regensburg haben wir einen Vertrieb für Opti, Holzkraft, Rehm usw. und der hat mir ein recht gutes Angebot inklusive Speditionskosten gemacht.

    Umbauten an der Maschine:

  • Zerlegen, Reinigen und Zusammenbauen der neuen Maschine
  • Glasmaßstäbe und Digitalanzeige
  • Anzugsstange für Mk2 Werkzueg
  • Fräsvorschub für die X-Achse
  • Präzisionstiefenanschlag
  • Gasfeder um den schweren Fräskopf auszugleichen
  • Ausrichten und untergießen der Säule mit DHW Gießharz
  • Schaben der Keilleisten um das Tragbild zu verbessern
  • Einbringen von Schmiernuten
  • Bau eines automatischen Pinolenvorschubs
  • Langzeiterfahrung mit der Maschine